Wunschtrunnen

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Tom's Leben (Kapitel 1)

Man stelle sich eine Welt ohne Eltern vor. Man darf alles machen, was man sich je gewünscht hat. Und das beste ist: Kein gemotze! Man kann sagen was man will, doch ohne Eltern wäre alles besser. Oder auch nicht?

Mein Name ist Tom, und ich bin 13 Jahre alt. Ich wohne in Dresden, viele kennen das sicherlich. Doch es ist nicht so schön, wie man sonst immer dachte. Warum? Weil ich dort als Bäcker arbeite, dabei bin ich doch erst 13 Jahre alt. Warum soll ich für andere das Brot einpacken, wenn die selber in den Laden können und es sich ganz "Easy" selber machen können, ich bin doch nicht deren Bimbo. Sowas ähnliches denken die bestimmt. Nunja, wie es dazu kam würde ich nun gerne erzählen. Meine Eltern sind streng, und hassen es wenn ich Abends noch auf Klo gehe, dabei muss jeder Mensch mal auf Klo. Naja, ich gehe um 04:45 auf die Toilette, doch da steht mein Vater vor mir und keucht mir ins Gesicht. Er schreit mir zu: "WAS MACHST DU DENN SO SPÄT NOCH HIER?", und er spuckte mir dabei ins Gesicht, als wäre ich eben baden gewesen. Ich sagte, ich müsse auf die Toilette, weil ich und meine Freunde gestern auf cool gemacht haben, und uns eine riesen Flasche "Coke" gekauft haben. Ich weiß, das macht nichts in einer Geschichte, aber.. Es war der Hammer!. Nachdem mein Vater mich auf das Klo ließ, kam meine Mutter und klopfte so doll an die Tür, dass mein Zahnputzbecher runterfiel. Ich stand auf. Spülte runter. Schloss die Tür auf. Guckte meiner Mutter ins Gesicht, und schrie: "ICH WAR DOCH NUR AUF KLO!". Okay, bis jetzt scheint es harmlos zu sein, und du denkst dir: "Warum lese ich eine Geschichte, wenn er mir bis jetzt nur sagt, dass seine Eltern ihn nerven wenn er Abends auf die Toilette geht. Mich geht es doch nichts an. Naja, gehe ich mal offline und lege mich ins Bett." - Doch, jetzt kommt es erst. Meine Eltern dachten, ich wäre Aggressiv und müsse in eine Therapie. Nun werde ich jeden Tag um 15:00 abgeholt, und muss von einem Taxi mit einem fetten Taxifahrer abgeholt werden. Er fragt immer: "Willste 'nen Kaugummi?", aber ich sage immer nein. Wir wissen doch alle eh schon, was er mit mir tun würde, hätte er ein Kaugummi weniger. Nun, da war ich. Eine doofe Therapie, mit doofen Ärzten und doofen Therapeuten. (PS: Als ich das laut sagte, bekam ich eine Kopfschelle von meinem Vater.) - Nun gingen wir in einen leeren Raum, es war dunkel. Kalt war es dazu auch. Der Arzt zog den Vorhang auf, und wir alle erblindeten. Ende. Nee, Scherz. In echt setzten wir uns alle hin, eine enge Couch lag auf dem kalten und dreckigen Boden, eine Maus lief über den Boden und ich dachte mir: "Hey, da ist ja Mickie Mouse". Da lachte ich auf einmal. Der Arzt sah mich so an, als hätte ich eine Schokotorte im Gesicht. Da kam zum Glück der Therapeut rein. Er setzte sich. Es war ein älterer Mann, ich schätzte ihn auf glänzende.. 190 Jahre.. Er hatte mehr Falten als Haut in seinem Gesicht. Er fragte: "Bist du verwirrt, mein kleiner?", und ich kniff mir mein Lächeln weg, und sagte knallhart "Nö, warum sollte ich?". Er sah mich verwundert an, und schrieb an seinem Computer irgendetwas von "Sehr eingebildet. Braucht mehr Freunde.". Stille. 5 Minuten sagte niemand mehr etwas. Der Therapeut keuchte, und brummte ganz leise vor sich hin. Nach langer Überlegungszeit, waren wir mit dem heutigen Termin am Ende. Es war entschlossen. Ich muss jeden Tag zu einer Tagesgruppe, und muss von 15:00 - 18:00 dort bleiben, und mit hässlichen Kindern spielen, die ich nicht einmal kenne. Soweit so gut. Der Arzt empfehlt mir allerdings ein kleinen "Kinderjob", wir er es nannte. Er sagte, sein Bruder sucht noch einen Bäcker, da sagte ich natürlich "Jaaa". Warum? Weil die andere Wahl "Toilettenputzer" war. Da bin ich nun. Ein 13 Jähriger Bäcker, der hinter einer dreckigen Theke steht. Da kam auf einmal Bill rein, ein Erzfeind von mir. Er wollte für seine Mutter ein Brot holen, und lachte sich sofort tot, als er mich hinter dem Tresen sah. Ich sagte: "Bestell was du Lappen, oder verkriech du fette Fetti-McFettFettFette-Fettfettbohje". Ihm verging das lachen, und er raste weg.

Nächster Tag, ich muss zur Schule, und gleich nach der Schule zur Therapie. Wie ÄTZEND. Unser erstes Schulfach war "Englisch", mit Frau Knoblauch - in echt hieß sie Frau Koppl aber wir nannten sie immer Frau Knoblauch, weil sie täglich nach Knoblauch aus dem Mund stank. Sie ging vorne an die Tafel, und fragte uns: "When is your birthday. Tell us your birthday, and when your birthday is. Tom, you starts.". Ich schluckte schüchtern, und kroch mich zurück. Ich sagte: "My birthday is on Twentyeleven on March Ninetyninetwelve at Sixty o' clock.". Die ganze Klasse fing sofort an zu lachen, denn das was ich sagte war auf Deutsch: "Mein Geburtstag ist am 211.03.9912 um 60 Uhr.". Peinlich. Mir war es einfach nur verdammt peinlich. Ich bin eben nicht der beste in Englisch, und kann auch nicht gut vor der Klasse meinen Geburtstag auf englisch vorsagen. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich absolut scheiße klinge wenn ein deutscher etwas auf englisch sagt. Was wenn es falsch wäre, was es in diesem Fall war, aber das ist jetzt nicht das Thema. Nun, zum Glück war jetzt erst einmal Pause. Ich ging sofort zu Selina, sie war das hübscheste Mädchen aus unserer Klasse. Natürlich ist es eine andere Frage, ob sie jemals mit mir ausgehen würde. Ich glaube nicht, wir sind zwar befreundet, haben uns auch einige Male getroffen, und sie weiß auch das ich sie liebe, aber sie tut dann immer so als wäre ich gar nicht da. Jetzt heißt es einfach abwarten.

Erlebe mehr von Tom's Abenteuern - Lese das 2. Kapitel von "Tom's Leben".
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